SPD fordert Kindergarten Neubau in Weimar -CDU/Grüne lehnen ab

Veröffentlicht am 01.03.2020 in Allgemein

SPD bekundet erneut Forderung nach Ersatzneubau des kommunalen Kindergartens Weimar

Wir fordern

  • den Ersatzneubau des Kindergartens Königsfahrt, welches Kindern vom vollendeten ersten Lebensjahr  bis zum Schuleintritt ein altersgerechtes, räumliches und pädagogisches Konzept bietet
  • als klassische Zuzugsgemeinde benötigen wir eine zeitgemäße Kinderbetreuung, die berufstätigen Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht
  • Kinderbetreuung muss bezahlbar bleiben und Berufstätige und Alleinerziehende unterstützen und gehört daher in kommunale Hand
  • Wir setzen auf Nachhaltigkeit und fordern, die Mittagsverpflegung für unsere Kinder vor Ort zuzubereiten. Die Kinder sollen erfahren, wie Nahrungszubereitung passiert.
  • zur Leistung der Bildungsarbeit müssen entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, die aktuellen Standards von Kinderbetreuungseinrichtungen entsprechen,
  • zur Gesunderhaltung des Erziehungspersonals müssen entsprechende Personalräume vorhanden sein
  • zeitnahe Schließung der Außengruppe „Helfensteinschule“, weder Kinder noch Erzieher sollen sich „ausgegliedert“ fühlen. Der Pavillon ist kein Kindergarten
  • Verlässliche Betreuungszeiten, für alle Kinder (Krippe schließt derzeit 13 Uhr)
  • pädagogische Bildungsarbeit nach hessischem Rahmenplan bedeutet moderne Räumlichkeiten
  • Konzept für die Vorschularbeit
  • bedarfsgerechtes, vorausschauend geplantes Platzangebot

CDU und Grüne zerlegen Ahnataler Kindebetreuung und verpassen den Weg in die Zukunft.

In der Sitzung  am Donnerstag den 27.02.2020 stimmte die Mehrheit von CDU und Grüne für komplette Neuordnung der Ahnataler KITA-Betreuung. CDU und Grüne sind für eine Ausgliederung aller Kinder unter drei Jahren aus den kommunalen KITAS in Weimar, Heckershausen und Kammerberg.

Gewünscht ist die Betreuung aller Kinder unter drei Jahren in einer privaten Einrichtung. Nun soll die aus den 60er Jahren stammende KITA Weimar saniert werden und mit Schließung der Krippengruppe zu einer 5 gruppigen Einrichtung für Kinder Ü3 werden.

Was werden die Resultate dieses Beschlusses sein?

  • Eine gemeinsame Betreuung von Geschwisterkindern an einem Ort wird nur noch zwischen 1- 3 Jahren (Krippe)und 3- 6 Jahren (KITA)möglich sein.

  • Ein gut funktionierendes Konzept der altersübergreifenden Betreuung wird allein aufgrund finanzieller Erwägungen abgeschafft.

  • Die KITA Weimar (Baujahr 1972) erfährt keine grundsätzliche neue Raumkonzeption, sondern nur eine Sanierung.

  • Die ursprüngliche eigene Mittagsversorgung wird auch für die Zukunft komplett auf einen externen Versorger umgestellt.

  • Die Kosten für Eltern von Kindern U 3 Jahren werden steigen. Schon heute ist ein vergleichbarer Platz in einer privaten Einrichtung teurer als in der kommunalen KITA oder Krippe. Der erhöhte Betriebskostenzuschuss ist kein Zuschuss zu den Betreuungskosten.

  • Das Betreuungsproblem in Ahnatal wird nicht gelöst. Die Entwicklung der Betreuungszahlen für Ahnatal ist rasant. Die Zahl der betreuten Kinder in den kommunalen Einrichtungen ist in den letzten drei Jahren um 95 Kinder gestiegen

  • Mit der Modernisierung am alten Standort erhält man kein Gebäude, welches den Ansprüchen an Energieeffizienz und Nutzungsmöglichkeiten heutiger Standards entspricht. Es besteht vielmehr die Gefahr eines Stückwerkes mit hohem Kostenrisiko für die Zukunft.

  • Es gibt keinen „freien“ Träger der zur Zeit am Betreib einer zusätzlichen U3 – Einrichtung in Ahntal konkretes Interesse zeigt

Das Betreuungsproblem in Ahnatal wird nicht zukunftssicher gelöst. Die unbefriedigenden Zwischenlösungen und die Verunsicherung über die weitere Versorgung der Kinder werden die Eltern und das Personal belasten.

Das Kostenargument zieht nicht

In der Debatte  wurde immer wieder das Kostenargument genannt. Es zeigt sich jedoch, dass dies in der Form nicht haltbar ist. In der Sitzung stellte der Bürgermeister seine eigne Kostenkalkulation mit den Worten „Wenn wir ein paar Hunderttausend Mehrkosten haben, dann finden wir die im Haushalt schon.“ in Frage. Damit zeigt sich wieder einmal, dass das Konzept nicht durchdacht  und nicht gut gerechnet ist. Hier die Gegenüberstellung

Neubau mit Nutzung der alten KITA Königsfahrt

Ca.3,2 Millionen für einen Neubau (Beispiel Melsungen) sowie Grundstückskosten v. ca. 250.000 € . Es entstehen 150 Betreuungsplätze.

750 000.- € wovon  jedoch in jedem Fall kurzfristig 550.000.- € anfallen. Weiterbetrieb der „alten KITA Königsfahrt“ zur U3 und Ü3 Betreuung nach Bedarf ( z. B 12 Krippen / 100 Kitaplätzen). Spätere Nutzung als Seniorentageszentrum etc. oder Verkauf.

Sanierung der Kita Königsfahrt mit Neubau einer U3 Einrichtung

2 Millionen für Sanierung und Anpassung des Raumangebotes. Zusätzlich ca. 500.000.- € für Containerzwischenlösung während der Sanierungs- und Umbauphase. Es entstehen 125 Betreuungsplätze.

1,4 Millionen ( Beispiel Vellmar)für Neubau einer3 gruppigen Krippeneinrichtung durch freien oder kommunalen Träger plus Grundstückskosten von ca. 250.000.- Es entstehen 36 U3 Plätze.

KOSTEN

NEUBAU + Übergangsbau

SANIERUNG + Krippenbau

Neubau inkl. Grundstück  oder Sanierung/Container

3.450.000.-

2.500.000.-

Verfügungsbau „Alte Königsfahrt“ oder Krippenneubau inkl. Grundstück

750.000.-

1.250.000.-

Kurzfristige Investitionen

- 550.000.-

Gesamtkosten

3.700.000.-

3.750.000.-

Es bleibt bei der Abwägung von Investition und Ziel.

Bedenkt man, dass dies die erste große Investition in die Gebäudeinfrastruktur der Kindergärten seit 23 Jahren darstellt, erscheinen die Investitionen als Notwendigkeit und fast fahrlässig verspätet.

Wenn unser Ziel eine moderne und gesicherte Kinderbetreuung  lautet, die  es uns sowohl ermöglicht den Anforderungen vorschulischer Bildung, Inklusion und Weiterentwicklung gerecht zu werden als auch den Eltern Planungssicherheit gibt und  Verwirklichung der Verbindung von Berufstätigkeit und Familie als modernes Gesellschaftsbild berücksichtigt.

Nur wer etwas wagt, der gewinnt die Zukunft.  Die Zukunft aber sind unsere Kinder.

Thomas Dittrich-Mohrmann

SPD-Fraktionsvorsitzender

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